Der Begriff digitale Kluft (englischdigital gap), auch digitale Spaltung (englischdigital divide, italienischdivario digitale, französischfracture numérique, spanischbrecha digital), beschreibt Unterschiede im Zugang zu und der Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologie, insbesondere dem Internet, zwischen Volkswirtschaften bzw. verschiedenen Bevölkerungsgruppen aufgrund von technischen und sozioökonomischen Faktoren. Er bezieht sich sowohl auf regionale, nationale als auch internationale Unterschiede.[1][2] Der Begriff taucht seit Mitte der 1990er Jahre in der öffentlichen Diskussion auf und hat als ein Forum das „Digital Divide Network“.[3] Aus der Forschung des mit diesem Begriff umgrenzten Gebietes im Bereich der Medien- und Kommunikationswissenschaften liegt in deutscher Sprache ein Lehrbuch vor (Zillien & Haufs-Brusberg 2014).
dass die im Zuge der differenten Internetnutzung entstehenden Wissensklüfte größer sind als jene, die auf die Nutzung älterer Medien bezogen sind[4] und
dass diese Chancenunterschiede ihrerseits gesellschaftliche Auswirkungen haben.
Vereinfacht lässt sich sagen: Wer Zugang zu modernen Kommunikationstechniken hat, hat bessere soziale und wirtschaftliche Entwicklungschancen. Doch gibt es Rückkopplungen von Zugangs-, Nutzungs- und Wirkungsungleichheiten.
↑Vgl. Mirko Marr und Nicole Zillien: Digitale Spaltung. In: Wolfgang Schweiger, Klaus Beck (Hrsg.): Handbuch Online-Kommunikation. VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2010, S. 257–282.